Christina Gordia Müller
CODY Founderin verleiht Pflege Gesicht
UmWege sind auch gehbar. Es war mir am Anfang meines Berufslebens nicht klar, dass ich mal die Pflege optisch aufhübschen würde. Um ganz ehrlich zu sein, ich bin dazu gekommen wie zu meinem Beruf selbst – über Umwege. Nach meinem Lingustikstudium habe ich im Bereich PR und Marketing in der Öko-Szene für eine große Bäckereikette gearbeitet. Damals waren die Kampagnen so staubig wie fünf Tage altes Brot und der Grafiker für meinen Geschmack zu langsam. Also habe ich nebenberuflich die Schulbank gedrückt und Mediendesign studiert. Ich wollte selbst ran. Danach habe ich neuen Input gebraucht, war für Bild und Text bei einem Startup zuständig, um dann endlich den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Christoph kenne ich schon lange und er wusste wohl gleich, dass wir neue Projekte ähnlich schnell angehen. Er hat mich vor einigen Jahren in die Pflegeszene geholt und ich durfte viele kleine und größere Projekte für die Branche betreuen. Auch wenn ich keine Ausbildung als Pflegerin habe, nicht Medizin oder Pflegemanagement studiert habe, ich konnte mir so den Wunsch erfüllen an einer sinnstiftenden Tätigkeit mitzuwirken. Und was gibt es Notwendigeres und Erfüllenderes, nicht nur zu den aktuellen Zeiten, als einen sozialen Beruf. Meiner ist es vielleicht nicht im klassischen Sinn, aber ich bin stolz darauf Produkte mitzuentwickeln und Dinge zu gestalten, die den Leuten an der „Front“ weiterhelfen und die Bedingungen ein Stück weit besser machen.
Wenn ich morgens aufwache…
… brauche ich erstmal meinen Kaffee mit Hafermilch, ohne den geht bei mir wirklich gar nichts. Jedenfalls rede ich mir das ein. Wenn mein Sohn zu malen anfängt, wird er seine Mama sicher mich Kaffeetasse in der Hand abbilden. Wir sind eins. Doch der Kaffee ist für mich mehr als nur ein Heißgetränk, er ist der Startschuss für eine neue Aufgabe, ein Gespräch; Brainstorming macht mehr Spaß und Texte gehen leichter von der Hand. Während der Entstehung von CODY habe ich übrigens richtig viel Kaffee gebraucht. Dabei hoffe ich, er wurde wirklich so fair angebaut, wie es auf der Verpackung stand und die Bauern und Erntehelfer haben einen ordentlichen Lohn erhalten. Sonst wäre es doch irgendwie kontraproduktiv… auf der einen Seite Arbeitsbedingungen verbessern, auf der anderen schmälern.
Wie mein Mantra lautet
Ich arbeite auch als Yogalehrerin, also habe ich jede Menge Mantren parat. Aber was soll ich sagen, manchmal hilft eben einfach nur noch tief Luft holen, weiteratmen, weitermachen. Und wenn ich mir die Menschen ansehe, um die es auf dieser Seite geht, dann weiß ich, was für ein enormes Privileg das ist. Einfach zu atmen, alleine, wann immer ich es will. Das erfüllt mich mit enormer Dankbarkeit! Und ich bin dankbar, dass es medizinische Möglichkeiten gibt, wenn der eigene Atem nicht mehr so kann, wie man will. Noch dankbarer bin ich für die Ärzte, Therapeuten und Pfleger – Frauen wie Männer, die sich so gut damit auskennen. Auf die Frage würde ich somit antworten atmen und dankbar sein.
Design und Pflege
Was hat das miteinander zu tun? Ich würde sagen, eine ganze Menge. Zum Einen, geht es im Design auch darum etwas „schöner“ zu machen. Pfleger*innen sind jeden Tag damit beschäftigt, das Leben Ihrer Patienten zu verbessern. Wenn ich also das Leben von beiden Parteien optisch verbessern kann, Materialien, Webseiten, Produkte angenehmer erfassbar mache, dann sehe ich hier durchaus eine gemeinsame Basis. Zum Anderen leistet meine Arbeit auch einen technischen Mehrwert für die Arbeitsprozesse in der Pflege. CODY soll ein Instrument sein, um den Alltag leichter zu gestalten, mühsam organisierte Assessments zu vereinfachen und dem Patienten und seinem Behandlungsteam schneller und effizienter zum gewünschten Ergebnis zu verhelfen. Sie vielleicht sogar im Weaningprozess zu unterstützen. Um es als Kind der 80er auszudrücken – mega cool!
Mehr über Christina Müller bald auf: christinagordia.com