Doris Marx-Ruhland
Coacht die Pflegebranche
Mit 16 wusste ich, dass ich beruflich etwas mit Menschen machen möchte und habe mich auf meine Ausbildung zur Krankenschwester gefreut. Ich genoss die bewundernden Blicke der Jungs, wenn ich ihnen von meiner Ausbildung erzählte. Die Chirurgie und Intensivmedizin hatten es mir angetan, und dort arbeitete ich auch weiter, als ich 1988 aus der ehemaligen DDR nach Nürnberg kam. Ich wollte mich aber auch weiterentwickeln. Leider gab es damals noch nicht die vielen interessanten Zusatzausbildungen in der Pflege wie heute. Nach meinem Studium der Betriebswirtschaft war es wieder die Arbeit mit Menschen, die ich suchte, und so arbeitete ich als Personaler in verschiedenen Unternehmen. Aber irgendwie fühlte ich mich immer noch nicht so richtig angekommen, auch wenn mir die Arbeit als „Personaler“ Freude bereitete. Ich wollte Menschen auf ihrem Weg begleiten und entwickeln. Im Jahr 2003 habe ich meinen sehr gut bezahlten und sehr aussichtsreichen Job gekündigt. Ein Jahr später gründete ich meine eigene Firma als Trainer und Coach. Damit bin angekommen, wo ich immer hin wollte, und ich bin so dankbar für diese wundervolle Arbeit mit all ihren Höhen und Tiefen.
Das verdanke ich der Pflege
Ganz klar, ohne meine Ausbildung in der Pflege und die Jahre im Krankenhaus wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Ich habe schon als junger Mensch tiefe Verbundenheit und Hilfsbereitschaft im Team erlebt. Und das hat mir viel Selbstvertrauen gegeben. Ich musste lernen, schnell auf unterschiedliche und oftmals lebensbedrohliche Situationen zu reagieren, mich gut zu organisieren, damit ich mein Pensum schaffe, ich habe Empathie entwickelt und gelernt, die richtigen Worte in schwierigen Situationen zu finden. Mich hat dieser Beruf stark gemacht, mich auch an meine Grenzen gebracht und mich gelehrt, dass Jammern nichts bringt. Wenn ich etwas ändern möchte, muss ich es selbst tun.
Was mich als Trainerin und Coach mit der Pflege verbindet
Mein Herz schlägt für die Pflege und die Menschen, die dort arbeiten. 2008 habe ich Christoph und Jörg kennen gelernt und war von ihren Plänen für die Verbesserung der außerklinischen Intensivpflege beeindruckt. Wir haben die Köpfe zusammen gesteckt und gemeinsam zahlreiche Führungskräftetrainings, Kommunikations- und Konflikttrainings, Teamentwicklungen konzipiert, erfolgreich umgesetzt und weiter entwickelt. Schließlich kam immer mehr Kundschaft aus der Pflege, die in die Persönlichkeitsentwicklung ihrer Mitarbeitenden investieren wollte. Diese Entwicklung hat richtig Fahrt aufgenommen und da sage ich nur „ja, richtig, genial“!
Und wenn ich den Teilnehmenden an meinen Seminaren und Einzelpersonen im Coaching zuhöre, spüre ich Verbundenheit, Verständnis und Bewunderung. Das spornt mich an, selbst noch besser zu werden und ihnen ein so wertvoller Sparringpartner zu sein, dass sie noch stärker und selbstbewusster werden.
Und das stärkt mich …
Ich wohne mit meiner Familie in der Nähe von Wolfratshausen. Das Zwitschern der Vögel, wenn ich auf unserer Terrasse sitze, die ausgiebigen Wanderungen zum Berggipfel mit meinem Mann, die politischen und teilweise sehr nervenaufreibenden Diskussionen mit unserem Sohn und das gemütliche Glas Rotwein am Abend mit lieben Freunden – das liebe ich. Ich spüre das Leben – und das ist nicht selbstverständlich. DANKE!
Mehr von Doris: marx-ruhland.de