Michael Büsch
Beyond Digital Innovation
Ich bin Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der blu BEYOND GmbH. Als Managing Partner verantworte ich in dieser Position Teile des operativen Geschäfts sowie die Bereiche Vertrieb und Digital Innovation. Mittlerweile kann ich auf über 20 Jahre Erfahrung im IT-Beratungsgeschäft zurückblicken und war in unterschiedlichen Unternehmen für das strategische Account Management zuständig. 1996 habe ich eine der ersten Internetagenturen Deutschlands gegründet. 2005 habe ich dann die Leitung des Geschäftsbereichs Business Applications bei der Skytec AG übernommen und 2011 zusammen mit Michael Pihan die blu Portals & Applications GmbH, heute blu BEYOND GmbH, gegründet. Für CODY arbeiten unsere Entwickler an der Umsetzung des Assessment Planners. Die App wird eine Brücke zwischen den Bedürfnissen der Anwender und Versorger schlagen.
Woran erkennst du visionäre Ideen?
Ich befasse mich viel mit Innovationsthemen, lese die gängige Literatur und bewege mich auch beruflich in einem sich schnell ändernden Umfeld. Visionäre Ideen antizipieren die aktuellen Bewegungen in der Gesellschaft und Wissenschaft und entspringen meist kreativen Köpfen, die mutig und unkonventionell zugleich sind. Eine visionäre Idee hilft aber nicht weiter – was wir brauchen sind greifbare Innovationen, die in der Praxis umgesetzt werden und der Gesellschaft einen echten Nutzen stiften. Und daran scheiten häufig die kreativen Köpfe. Es geht um machen, nicht um denken.
Du brauchst wahrscheinlich eine gute Vorstellungsgabe?
Vorstellungsgabe ist nur ein Bestandteil um Ideen zu bewerten. Der viel größere Teil ist klare Analyse und Recherche. In der Innovation bei Geschäftsmodellen geht es häufig um das Brechen der dominanten Branchenlogik, also das Denken über die konventionellen Grenzen hinaus. Die wenigsten Innovationen sind echte Neuerung – 90% entstehen durch das Adaptieren bereits erfolgreicher Modelle und die Anwendung auf die eigene Branche. Die meisten meinen, man müsse ein Genie sein oder radikal neue Dinge erfinden – nein, es ist das gezielte Anwenden von bereits Vorhandenem in einem neuen Kontext und die Ausdauer, diese Idee gegen konventionelle Widerstände durchzusetzen.
Innovationen für die Pflege
In der Pflege ist in den letzten Jahren mit dem Einzug der Digitalisierung eine gewisse Dynamik entstanden. Prozesse werden integrierter und erlauben eine bessere Vernetzung der Informationen. Die Verfügbarkeit von endlosen Informationen im Netz schafft zum einen mündige Patienten, belastet aber auch das System mit Fehlinformationen und falscher Interpretation.
Aus meiner Sicht ist der wichtigste Hebel für eine verbesserte und kostengünstige Versorgung die nahtlose Bereitstellung aller patientenbezogenen Daten im richtigen Kontext: die richtigen Informationen, an den richtigen Dienstleister im Gesundheitssystem mit voller Kontrolle durch den Patienten in einem absolut geschützten Rahmen – und das Ganze auf einer globalen Ebene. Die weltweit funktionierende digitale Patientenkarte auf Blockchain Basis wäre meines Erachtens ein echter Knaller.